Ab wann lohnt sich eine Brauchwasser Wärmepumpe

Hallo an Alle.
Ich bin neu im Forum und beschäftige mich sein 2 Jahren damit unseren (Einfamilienhaus) Energieverbrauch zu reduzieren bzw. zu optimieren. Seitdem betreibe ich ein Balkonkraftwerk und seit Mai dieses Jahres auch eine Nachteinspeisung. Wir haben unseren Stromverbrauch (im Sommer) den wir einkaufen müssen halbiert. Das ist nicht zuletzt auch aus Klimaschutzsicht eine tolle Sache.
Nun will ich auch unseren Gasverbrauch reduzieren. Wir haben uns vor 3 Jahren eine „hyper“ moderne Brennwert Heizung von Bosch gekauft. Das Haus ist wärmedämmtechnisch auf dem neusten (möglichsten) Stand. Da geht nichts mehr. Im Sommer brauchen wir die Heizung nur um Warmwasser zu bereiten. Da habe ich angesetzt. Ich habe mal gemessen wieviel Wasser wir beim Duschen verbrauchen. Das war erschreckend. Wir sind ein 2 Personen Haushalt und jeder braucht 120l Wasser fürs Duschen. Also, 240l Wasser am Tag. Erste Maßnahme. Ein Wassersparduschkopf. Jetzt sind es nur noch ca. 30l pro Person. Wir sparen über 3000l Wasser im Monat ohne eine Komforteinbuße.
Heute habe ich den Gasverbrauch gemessen.
Um den Wasserspeicher auf 45Grad zu halten (wir eine automatische Desinfektion brauchen also keine 55Grad ) brauchen wir 0,057qm Gas.
In 24h mit 2mal Duschen, brauchen wir 0,448qm Gas.
Wenn ich das hochrechne auf 4 Monate Sommer ohne Heizung, dann sind das 610qm Gas.
1qm Gas einspricht 10kWh. 1kWh kostet maximal 40Cent.
Also kostet mich das Warmwasser 244€ ?!
Eine Brauchwasser Wärmepumpe mit 100l Speicher kostet ca 900€ plus Einbau.
Hat jemand Erfahrung wieviel Energie, die im Schnitt benötigt?
Die Leistungsangabe hilft mir da nicht weiter. Da steht nicht wieviel Zeit sie braucht, um das Wasser auf 45 Grad zu bringen und wie gut sie isoliert ist also nachheizen muss.
Hat jemand Erfahrungen damit?

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Hallo, ich habe seit Dezember 22 eine Brauchwasser Wärmepumpe von Weishaupt, allerdings mit 300 Liter. Ich habe die Zeit eingestellt wo sie angeht. Eingestellt sind 55 Grad Wassertemperatur. Über Nacht verliert sie ca. 8 Grad. Zum Aufwärmen auf 55 Grad benötigt sie im Sommer ca. 90 Minuten, im Winter knapp 3 Stunden. Sie benötigt 500 Watt in einer Stunde. Messe ich mit einem Strommessgerät. Wir haben dadurch unseren Gasverbrauch deutlich gesenkt. Hätte ich schon viel eher machen sollen.

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Hi,

jede Wärmepumpen sollte in ihren technischen Angaben einen Wert für den COP haben. Mit dem COP, deinem Warmwasserbedarf und der Temperaturdifferenz zwischen Frischwasser und der eingestellten Temperatur, kann man den Strombedarf gut abschätzen.

Ich habe eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrung und benötige für einen 2 Personen Haushalt durchschnittlich 3 kWh pro Tag. Solltemperatur ist 47°C. Unser Gesamtwasserverbrauch liegt bei 190 Liter/Tag (inkl. Kaltwasser, das nicht von der WP erwärmt wird).

Die Legionellenfunktion ist seit vielen Jahren inaktiv und ich habe das Wasser kürzlich speziell auf Legionellen untersuchen lassen. Wasserqualität war 1A. Ich möchte damit nicht empfehlen, diese generell zu deaktivieren. Legionellen sind gefährlich und das muss jeder für sich abwägen.

Ich würde den Strombedarf wie folgt abschätzen (das ist keine vollständige Formel, nur eine grobe Annäherung):

(Wassermenge in Liter x 1,16 [Wh/Liter x °C] x Temperaturdifferenz °C ) / COP

Beispiel:

( 100 Liter x 1,16 [Wh/Liter x °C] x 40 °C ) / 3,0 = ~1.500 Wh = 1,5 kWh / 100 Liter Warmwasser.

Unabhängig davon: Die Brauchwasserwärmepumpe ist jedenfalls eine richtige Art Brauchwasser zu erwärmen, ohne fossiles CO2 zu emittieren.

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Bei den 40 Cent pro kWh Gas würden 2.440 € rauskommen? So teuer ist dein Gas hoffentlich nicht!

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Hallo DaKienes.
Danke für deine Formel. Damit kann schon was anfangen.
Für dieses Jahr haben wir noch keine Gas-Abrechnung erhalten. Unser Energieversorger hatte einen Cyber-Angriff. Sie haben große Probleme
Die „alten“ Daten zu rekonstruieren. Wenn ich eine Abrechnung habe, kann ich die
Kosten ermitteln. Im Preis ist auch immer noch die Bereitstellung, Grundgebühr, etc. enthalten. Ich hatte im Internet einen Beitrag gefunden, in dem es hies, dass 1qm (low) Gas (haben wir aktuell noch) etwa 10kWh Energie beinhalten.
Ich werde im Forum, weiter berichten.

LG
Manfred

Hallo Sinika.
Danke für die Info. Da hast du mich auf eine Idee gebracht. Bei uns läuft die Gasheizung 24h durch. Nachts brauchen wir sie nicht.
Ich weiß wieviel Energie gebraucht wird, um die 45Gard über Nacht zu erhalten.
Jetzt werde ich ermitteln wieviel Energie gebraucht wird, wenn sie nachts aus ist und um 6:00 morgens das Wasser auf 45Grad erhitzen muss.
Ich bin gespannt.
Danke für die Info.
Manfred

Das müsste auf alle Fälle ein wenig sparen und ist ja

Da bin ich auf deine Erfahrungen gespannt, habe nicht gewusst, dass es so kleine Geräte gibt.

Ich muss mich nochmal korrigieren. Meine Brauchwasserwärmepumpe verliert über Nacht knapp 5 Grad. Sie startet Vormittag 10 Uhr. Ich habe die Pumpe auch nicht an meine PV Anlage angeschlossen. Wir sind nur noch zu zweit im Haus und benötigen nur wenig warmes Wasser. Ich hatte bis Ende 2022 einen Gaskessel Bj. 1993 und einen Warmwassertank 200 Liter auch 1993. Beide Geräte hatten einen eigenen Gasanschluss. Ende 22 habe ich dann eine neue Gastherme und die Brauchwasserwärmepumpe einbauen lassen. Somit fällt schonmal die Erzeugung von Warmwasser durch Gas weg. Ich benötigte im Monat zwischen 25 und 30 Kubikmeter Gas für Warmwasser. Die BWWP benötigt knapp 2 Kwh Strom am Tag. Das ist gemittelt von Sommer und Winter. Ich bin froh das ich mich für diese Kombination entschieden habe. Ich bin knapp 65 Jahre und werde nicht mehr erleben das es kein Gas oder Öl mehr zum heizen gibt. Eine normale Wärmepumpe zum heizen hätte ich auch machen können. Unser Haus ist ein Fertighaus mit einem K-Wert von 0,8. Da wäre eine Wärmeerzeugung mit einer Wärmepumpe die Strom ohne Ende frisst sinnlos und vor allen nicht effektiv gewesen. Das muss aber jeder für sich entscheiden. Meine Lösung ist perfekt. Vielleicht lege ich mir noch einen Plugin Hybrid zu, das schafft meine PV Anlage. Grüße Ingp

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Hallo Silinka.
Ja, dass Alter spielt auch eine Rolle. Ich bin 64. Unsere neue Therme ist drei Jahre alt. Von daher muss ich mir keine Gedanken machen.

Die Brauchwasserwärmepumpe dient eher dem Umweltschutz und wenn die Gaspreise explodieren sollten.
2kWh Strom könnte ich besonders im Sommer mit unserer Solaranlage locker erzeugen (speichern).

Es ist schon spannend zu lesen, was für verschiedene Wege hier beschritten werden.

LG

Manfred

Hallo,

F: Ab wann lohnt sich eine BWWP?
A: Seit dem Tag an dem sie in Betrieb geht. :grinning:

Grüße Martin

„Wärmepumpe die Strom ohne Ende frisst“
Eine WP frisst keinen Strom. Sie benötigt genau so viel elektrische Energie wie nötig ist um den Wärmebedarf des Hauses zu decken und das macht sie sehr effizient.

Hallo Martin, ich habe in keinster Weise behauptet das eine BWWP Strom ohne Ende frisst. In welchen Zusammenhang steht dieser Satz?
Gruß Ingo

Darauf habe ich mich bezogen. Von BWWP war keine Rede.

Grüße Martin

Nachtrag „Kettenreaktion“ oder was, was bewirkt.
Seltsamer Titel, erklärt sich aber gleich.
Ich hatte berichtet, dass wir eine neue supermoderne Gasheizung haben.
Ich den Wassertank (110l) nur noch zweimal am Tag auf 45Grad erhitze (Zeiten, wo wir Warmwasser brauchen)
Wir einen neuen Duschkopf haben, der 3000l Wasser im Monat spart.
Wir sind ein 2 Personen Haushalt.
Mein Nachbar, auch 2 Personen Haushalt, alte Heizung, hält Tag und Nacht den Speicher auf 55 Grad (weil alles nicht programmierbar).
Wir saßen gestern zusammen beim Essen.
Ich habe erzählt, dass wir nur noch 7qm Gas im Monat brauchen (jetzt im Sommer).
Er braucht 30qm Gas. Also mehr als das Vierfache.
Ich hätte nicht gedacht, dass diese „kleinen“ Maßnahmen eine so große Wirkung haben. 3000l nicht! aufwärmen müssen, Warmwasser nur wenn man es braucht und nur so heiß wie nötig.
Ich denke, da gibt es ein großes Einsparpotential und das gilt wahrscheinlich für fast alle Haushalte.
Mich würde interessieren, was ihr so für Verbräuche habt.

Hallo Manfred, ich habe seit ca. 4 Wochen eine BWWP und hatte noch einen weiteren Grund diese zu installieren. Mein Haus Baujahr 1954 hat immer einen zu feuchten Keller - vor allem im Sommer. Seit der Installation der BWWP hat sich das Thema erledigt.

Hallo Max.
Klingt gut. Unser Keller ist allerdings trocken und warm. Was auch nicht schlecht ist für eine Wärmepumpe.
Wie du vielleicht gelesen hast, brauchen wir aktuell nur 7qm Gas für Warmwasser. Das ist so wenig,
dass es sich aktuell nicht rechnet auf eine Wärmepumpe umzusteigen.
Aber ich leibe am Ball.
LG
Manfred

Hi!
Wir haben seit Januar 2023 eine BWWP in Betrieb (Stiebel Eltron WWK 220).
Wir sind ein 2-Personen-Haushalt und hatten vorher über die Gasheizung einen Verbrauch von 300 kWh Gas pro Monat für Warmwasser.
Die BWWP ist an ein Strommessgerät (Shelly) angeschlossen und verbraucht durchschnittlich 1,5 kWh pro Tag. Die „normale“ Temperatur steht auf 53 Grad. Speisen wir mehr als 700 Watt PV-Strom ein, schaltet die WP auf eine höhere Temperatur (61 Grad) und fängt an zu laufen. Sie verbraucht ca. 550 W und läuft normalerweise ein mal täglich für 2-3 Stunden.
Sie steht zwischen Waschmaschine und Wechselrichter und freut sich über deren Abwärme. In der kalten, trockenen Abluft steht mein Wäscheständer und die Wäsche wird viel schneller trocken als früher.
Für mich eine gute Entscheidung!

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Hallo Bille.
Das klingt doch gut. So stellte ich mir das auch vor.
Im Sommer kommt der Strom von den Solarzellen.
Im Winter läuft es dann über die Heizung.
Gestern war in unserer Zeitung ein langer Artikel über die
CO2 Abgabe und deren Entwicklung.
Wenn ich jetzt endlich eine Abrechnung von unserem
Energieversorger bekommt, kann ich ausrechnen wann
es sich für uns lohnt.
LG
Manfred

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