Hallo Andreas,
also wir haben auch noch einen Viessmann Ölbrenner in Betrieb, aus dem Jahr 1983. Der ist aber Niedertemperatur, geht also nur mit Temperaturen ins System, die die Heizkurve vorgibt. Daher eben nicht betroffen.
Zu dieser Zeit gab es fürwahr aber auch noch Konstant Temperatur-Kessel.
Wenn allerdings die Vorlauftemperatur über einen nachgeschalteten Mischer geregelt wird, Du also nicht permanent 70 Grad ins System schickts, dann ist das im Prinzip sehr ähnlich. Möglicherweise ein Grenzfall.
Niedertemperatur-Kessel gehen allerdings auch mit niedrigeren Abgastemperaturen (um die 170-180 Grad) in den Kamin. Da Öl auch Schwefel enthält, entsteht dadurch Schwefelsäure. Der Kessel muss das vertragen und der Kamin muss meist verjüngt werden, damit die Abgase aus dem Kamin raus sind, bevor sich die Schwefelsäure an den Kaminwänden niederschlagen kann.
In den Messprotokollen des Schornsteinfegers steht die Abgastemperatur. Liegt die deutlich darüber, dann solltest Du Dich vorsichtshalber darauf vorbereiten. Die Abgastemperatur wie auch das Vorhandensein einer Steuerung sind so die Merkmale, die die Schornsteinfeger so auch dem Ticker haben sollten.
Ein anderer Ansatz ist die Kommunale Wärmeplanung. Die setzt zwar die Austauschpflicht nicht ausser Kraft, allerdings könnte man ihn vielleicht damit noch ein wenig besänftigen. Macht ja wenig Sinn, jetzt einen funktionierenden Kessel zu tauschen, wenn Du 2026 / 2028 auf Fernwärme umsteigst.
Final macht es aber grundsätzlich Sinn, sich mit einer neuen Lösung auseinander zu setzen. Und da für alle Umbauten dann ja GEG 2024 gilt, kommst Du ja um gewisse Zielvorgaben nicht mehr herum. Du könntest zwar aktuell noch einen neuen Öl / Gasbrenner verbauen, ab 2045 ist aber endgültig Schluss mit fossil. Die CO2 Abgabe treibt die Preise nach und nach nach oben, und je nach Flächenverbrauch mußt Du diese ja seit 2023 teilweise als Vermieter tragen.
Eine neue Heizanlage hat ja aus Vermietersicht noch ein paar andere Aspekte. Investitionen kannst Du teilweise auf die Miete aufschlagen. Alternativ kannst Du auch Wärme oder Solarstrom an Deine Mieter verkaufen. Da gibt es ganz viele Spielvarianten. Zusammen mit der Förderung kann das durchaus attraktiv sein.