Es geht los mit unserer Grundwasserwärmepumpe

Nun haben wir es hinter uns, das ganze Procedere mit dem Antrag, die Genehmigung u.s.w. und nächste Woche geht es los. Das Bohrunternehmen mit einer hervoragenden Expertise wird ab Montag für geplant eine Woche unseren Garten bevölkern und zwei Brunnen bohren und die Verrohrung der Brunnen bis zur Kellerwand vornehmen.

Wir haben beschlossen ein genaues Monitoring vorzusehen, wir werden die Wassertemperaturen aufzeichnen, wir werden (nicht ganz billig) die Grundwasserpegel in beiden Brunnen, die Wassermengen zusammen mit den Klimadaten aufzeichnen.

Wir sind echt gespannt, was bei aktuell 2500l Ölheizung wir zukünftig an Wärmepumpenstrom benötigen werden.

Ich denke, wir berichten in unregelmäßigen Abständen von unserem Projekt. Fragen beantworten wir gerne.

Klingt spannend. Ich hatte letztes Jahr auch über eine Grundwasser-WP als Ersatz für die alte Gasheizung bei meinen Eltern nachgedacht. Ich bin dann jedoch zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Investition zumindest bei den im Rheinland / Ruhrgebiet vorherrschenden Temperaturen ggü. einer LWWP nicht wirtschaftlich ist. Wie sieht da bei euch die „Rechnung“ aus bzw. warum diese Sonderlösung?

Ist die WP zudem leistungsgeregelt und falls ja, gilt das auch für die Brunnenpumpe(n)?

Wie aufwändig bzw. wahrscheinlich ist es zudem an die entsprechenden Genehmigungen zu kommen? Bei dem bei meinen Eltern mehrere Meter tiefen Grundwasserspiegel dürfte alleine die kontinuierliche Förderung entsprechender Mengen die Effizienz insgesamt ziemlich drücken.

Andreas

Moin,
also Grundwasser hat sicherlich den Vorteil, dass es über das Jahr verteilt eine relativ konstante Temperatur von etwa 9-12 Grad hat. Insofern erzielt eine GW-WP übers Jahr verteilt einen gleichmäßigeren COP. Eine Luft-Wasser WP dagegen schwankt recht stark, je nach aktueller Aussentemperatur. Diese liegt in Deutschland im Mittel um die 12-13 Grad.
Heizleistung wird aber überwiegend im Winter benötigt, so dass man hier eher mit Werten zwischen 0 und 6 Grad rechnen muss.
Daraus ergibt sich energetisch ein Vorteil für die GW-WP.
Ein GW-WP Aggregat ist auch deutlich günstiger, allerdings muss man 2 Brunnen bohren, die das Wasser liefern bzw. wieder aufnehmen. Die Gesamtkosten liegen damit in der Regel deutlich über einer LW-WP. Dazu kommt das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren.
Unter dem Strich eine Rechenaufgabe. Die höheren Investitionskosten müssen sich durch die höhere Energieausbeute auf die Lebensdauer der WP rechnen. Da haben größere Anlagen sicherlich einen Vorteil.

Was das Monitoring (von @Sonne) betrifft, da hätte ich Komponenten und Sensoren aus der Home-Automatisation im Kopf. Damit kann man das durchaus preiswert lösen. Allerdings darf der Brunnen nicht leer laufen, das wird ja zuvor mit einem Pumpversuch getestet, und die Temperaturen werden da recht stabil bleiben. Zumindest meine Vermutung.

Zum Stromverbrauch von @Sonne wage ich mal eine (über den Daumen) Prognose um die 4.000 bis 5.000 KWh.

Guten Abend,
Nach 3 Tagen war alles fertig und nun haben wir im Keller eine Leitung vom Förderbrunnen, eine Leitung zum Schluckbrunnen und eine Drehstromleitung. Im Garten ist alles fertig.

Hier die Kostenrechnung:
Brunnenanlage für 3.500 l/std
Gesamtkosten (bis Kellerwand, einschließlich Kernbohrung) 22,200 EUR
Bafaförderung: 11.100 EUR
Förderung NRW: 3.500 EUR
Kosten für uns somit 7.600 EUR.

Die Brunnenanlage wurde somit mit 65,7% gefördert

Dafür haben wir jetzt nicht nur im Winter einen hohen Wirkungsgrad, sondern im Sommer auch etwas Kälte.

Jetzt kommt irgendwann noch die WP.

Wir sind bis jetzt zufrieden.

Gruß von der Sonne