Heizreport erstellt und was nun? Pufferspeicher Dimensionierung & Wasseraufbereitung

Hallo zusammen,

nach dem ich jetzt einige Videos geschaut habe, habe ich mich dem Heizreport gewidmet und alles ins Tool eingepfelgt.

Jetzt ist es so, dass wir ein Altbau der gedämmt wurde haben und darauf eine weitere Etage setzen wollen. In dem Zuge wollen wir von der Gastherme (Bj. 1994) auf auf eine WP umsteigen, wir können uns dann unter anderem den Kamin etc. sparen.

Meine Frage ist jetzt, wie mache ich am besten weiter? Welche Wärmepumpen sollte ich mir mal anschauen und wie kann ich mich dem Thema Pufferspeicher und Warmwasser-Aufbereitung am besten nähern?

Der erste Heizungsinstalateur wird nächste Woche vorbei kommen und ich würde mich gerne hier noch weiter vorbereiten. Habt ihr Ideen?

Viele Grüße,
Alex

Hallo Alex,

überlege Dir das mit dem Wegfall des Kamins sehr genau. Auch wenn Du diesen vielleicht jetzt nicht brauchst, könnte das in der weiteren Zukunft vielleicht so sein. Wir haben in unserem Haus einen seit dem Bau des Hauses 1936 nicht genutzten Schornstein reaktiviert und nutzen ihn für die Lüftung.

Was für eine Wärmepumpe planst Du?

Viele Grüße von der

Sonne

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Hallo Sonne,

hm das mit dem Kamin ist ein guter Gedanke, zumindest könnte ich eine Dachdurchdringung/Dickesleerrohr oder ähnliches vorsehen, falls ich noch irgendwie vom Hausrichtung Dach oder umgekehrt kommen muss… ich diskutieren das mal mit meinem Architekten!

Genau, dass Thema Wärmepumpe und Puffer, Warmwasser treibt mich grade um.

LAMBDA,OBVUM sind ja wohl die Köngisklasse danach folgen wohl Templari, Hoval IDM und co…
Auch die LG Therma V R290 soll ein guten eindruck machen, ich finde leider keine Preisindikation um für mich zu entscheiden was sinnvoll ist. Da stehe ich grade komplett im Wald… Wenn ihr Empfehlungen habt haut gerne raus!

Gleiches gilt für die Puffer/Warmwasser…

Der Heizbericht sagt folgendes:

  • Haustyp: Bestand, Ein- o. Zweifamilienhaus | Heizlast des Gebäudes: 5,1 kW

  • spezifische Werte:
    - Heizlast / beheizte Gebäudefläche 45,6 W/m²
    - Heizlast / beheiztes Gebäudevolumen 17,4 W/m³

  • Bedarfsermittlung für die Warmwasserbereitung
    - Anzahl Personen: 4
    - Tagesbedarf: 100 Liter
    - Wärmemenge: 11,63 kWh / Tag

  • Dimensionierung der Wärmepumpe (Beispiel)
    - Norm-Gebäudeheizlast: 7,46 kW
    - Leistung der Wärmepumpe: 7,27 kW

Bei 3 Stundensperrzeit würde ich wohl mit einer 9kW WP gut aufgestellt sein.

Angestrebte Systemtemperaturen 50/40 °C (da sogut wie keiner Änderungen erforderlich)

LG,
Alex

Hallo Alex,
wenn es um die Speicherdmensionierung geht, dann solltest du dir mal das Video von Marcel von Zons (Entwickler von Heizreport.de) hierzu anschauen. Dann solltest Du die Größe einfach festlegen können!!

SHK-Info; Pufferspeicher für Wärmepumpen - Größe berechnen
Hydraulische Speichereinbindung ist nch mal ein ganz anderes Thema, weil man damit die Effizienz der Wärmepumpe wesentlich beeinflußt.
Folgende hydraulische Schemata sind meines Erachtens in folgender Reihenfolge (von gut nach schlecht) anzustreben:

  1. Kein Speicher (entfällt wohl eher)
  2. Reihenspeicher
  3. Doppelt differenzdruckloser Verteiler oder auch Pendelspeicher
  4. Parallelspeicher

VG
Hagez

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Hi Hagez,

danke für die Info, dass habe ich mir soweit shon angeschaut, wie du richtig sagst ist ohne Fussbodenheizung kein Speicher (keine Option). Es soll auf jeden Fall ein Reiehenspeicher werden. Ich tendiere zu einem Schichtungsspeicher mit Warmwasser Fenster, weil die Warmwasseraufbereitung ja auch noch berücksichtig werden muss.

Oder wie siehst du dass mit Solo-Pufferspeicher und Solo-Warmwasser Aufbereitung?

Lambda, Ovum

Hallo, ich kann meine Erfahrungen zu Lambda und Ovum beisteuern, welche Du erwähnt hattest, und welche ich selbst seit 2023 in Betrieb habe (Altbau EFH 200m2 1979, 2010 modernisiert bzgl Fenster und Dach).

Die Lambda 13 mit 1000 Liter Puffer bedient bei uns einen Fußbodenkreis auf ca 70m2 im EG und einen Heizkörperkreis für 3 Bäder /WC sowie Räume im OG, ca 130m2, bei Vorlauftemperatur von idR 40°C , im Winter ggf 42°C. Sie dient der Ovum (Modelm mit 300liter Brauchwasser) als Quelle für die Brauchwasserwärmung auf 62° (mehr geht bei der Ovum nicht ohne Heizstab).

Mit der Lambda bin ich sehr zufrieden, da sie extrem effizient ist, auch im Winter bei minus 5°C gut klar kommt, sehr gut vom Handy aus über ihr Portal gesteuert werden kann, ich durch Nachabsenkung (Eco-Mode) die Laufzeiten auf den Tag beschränken kann, dafurch PV-Strom nutzen kann, und auch im Winter nicht mehr als 2 Heizphasen benötige.

Die Ovum ist mir zu langsam im Heizprozess, sie benötigt deutlich mehr als 15° Wassertemperatur um nicht auf Störung zu gehen, was much zwingt, auch im Sommer die Lambda einmal alle 2 Tage zu betreiben. Ich empfinde es bei der Ovum als sehr störend, seitens Hersteller keinerlei Auswert- und Kontrollmöglchkeiten geboten zu bekommen, insbesondere kein Portal für die Steuerung: Man muss immer vor Ort im Keller etwas eintippen, um den Betriebsmodus zu ändern. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Die Ovum- Bedienungsanleitung war lange Zeit unzutreffend out of date, bezieht sich auf frühere Versionen der Software und beschreibt nicht genau genug die Menüs des Systems.
Ich habe mir behelfsweise eine Fritzbox Dect Steckdose vor die Ovum Stromversorgung geschaltet, um die Ovum bzgl Verbrauch zu monitoren und remote ein- und ausschalten zu können.

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Meines Erachtens hängt die „beste“ Auswahl einer WP maßgeblich von dem Preis des Gesamtpaketes, vor allem also inkl. der Montage ab. Das Set für eine zumindest vom Wirkungsgrad ganz gute Viessmann Vitocal 250A mit etwa 10 kW Leistung liegt aktuell beim Onlinehändler bei rund 15 k€. Ich vermute mal stark, dass da bereits das Basisgerät einer Lambda (also ohne Puffer- bzw. Brauchwasserspeicher) in dieser Leistungsklasse schon (merklich) drüber liegt. Die neuen bzw. aktuellen Modelle von LG oder Panasonic sind im Paket im Zweifel sogar noch etwas günstiger und arbeiten ebenfalls mit R290.

Mein Tipp, wenn du möglichst objektiv die Leistungsdaten der Geräte vergleichen willst wäre die aktuelle BAFA-Liste herunterzuladen und das PDF in Excel zu importieren. Damit ist es relativ leicht nach Leistungsklassen, Kältemittel, etc. zu filtern und anschließend nach SCOP 35 oder SCOP 55 zu sortieren.

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Ah super vielen Dank für euer Feedback. Ich glaube ich werde mal ein Blick in die BAFA-Liste werfen.

Heute war der erste Installateur vor-Ort und er wird mir jetzt ein Angebot zukommen lassen und mir eine Wolf CHA-07/10 Monoblock mit einem CHC-Split/280 oder 300 anbieten.

Die CHC-Split hat wohl 35l Pufferspeicher und 280l bzw. 300l Warmwasser, für mich klingt der Pufferspeicher was unterdimensioniert und der Warmwasser etwas überdimensioniert.

Generell hat er auch nicht auf meinen Heizreport geschaut, klingt für mich erstmal nach one size fits it all lösung…

Da er aber Wolf und Alpha Innotec werde ich mal schauen was die BAFA Liste von den Herstellern im Angebot hat.

Ja genau das ist auch meine Denke bzgl. Gesamtpaket, ich habe nur Schwierigkeiten die Preise für die WP herauszufinden, da habe ich noch garkein Gefühl für… daher bin ich dankbar wenn ihr eure Preisindikatoren teilt damit ich mal eine erste Idee für die Preise bekomme.

Die Preise der (deutschen) Volumenhersteller wie Viessmann, Wolf, Stiebel Eltron, … findet man recht einfach im Netz, z. B. auf https://www.heizungsdiscount24.de Andernfalls würde ich bei den entsprechenden Händlern passende Angebot anfragen, so wie ich das unlängst etwa für die neuen Panasonic Aquarea Modelle gemacht habe. Das macht etwas mehr Arbeit, funktioniert aber auch ganz gut.
Ein Knackpunkt dürfte in allen Fällen schließlich sein, wer dir die Anlage installiert und später auch die Wartung / Gewährleistung übernimmt.

Auch wenn der Name total schlüssig ist… die Seite kannte ich noch nicht! Das ist doch schonmal gut um in die Diskussion mit dem Handwerker zu gehen. Nach ein bisschen googlen gibt es den Warmwasserspeicher auch in anderen Kombinationen mit z.B. 180l Warmwasser… das würde ich fast zu tendieren oder meint ihr besser auf 280l gehen?

So Mitterweile liegen mir 2 Angebote vor. Eins von einem Deutschlandweiten Heizungsbauer und eins von einem Lokalen, die erstaunlich nach zusammen liegen.

Auch wenn der große Heizungsbauer eine LG verbaut zu der ich technisch gesehen tendieren würde, wird es jetzt wohl eine Wofl.

Das einzige wo ich jetzt noch sehr stark mit hadere ist der Schichtenpufferspeicher der vom Heizungsbauer auf 800l empfohlen wurde und es dazu eine Frischwasserstation mit Wärmetauscher.

Für mich sind die 800l absolut überdimensioniert, jetzt bietet Wolf aber nur als kleinste Version eine 600l Speicher an.

Verstehe ich hier was nicht? Ja wir sind 4 Personen und wir haben eine Solar Anlage aber ich muss ja das Wasser auch im Winter warm halten?! Das einzig gute, dass der Speicher im EG ist und damit die abwärme halbwegs genutzt werden kann…

Alternativ gibt es wohl CHT-Monoblock/300-50 was aus einem 280 Liter Warmwasserspeicher und einem 50 Liter Pufferspeicher besteht.

Habt ihr eine Meinung dazu?

Moin,

ein paar Anmerkungen meinerseits:
a.) Pufferspeicher
Technisch gesehen brauchst Du den nicht unbedingt. Allerdings vergrößert er das Wasser- (=Wärme-) volumen im Heizkreis und bewirkt damit, dass die WP weniger taktet. Das ständige Ein- und Ausschalten der WP belastet den Verdichter. Sprich er geht schneller kaputt. Durch den Pufferspeicher im Heizkreis läuft der Verdichter länger und macht länger Pause.

Zu den Speichertypen ist zu sagen, dass Speicher in Reihe zum Heizkreis geringere Vorlauftemperaturen benötigen, sie befinden sich direkt im Heizkreis und vergrößern nur das Wasservolumen. Bei allen Speichern mit Wärmetauschern (Parallel etc.) heizt die WP den Speicher, und die Wärme für den Heizkreis wird dann aus dem Speicher entnommen. Daher muss ein Parallelspeicher immer etwas mit höheren Temperaturen gefahren werden als der Heizkreis selbst. Da WPs bei höheren Vorlauftemperaturen weniger effizient sind, sollte man bei Parallelspeichern darauf achten, dass die benötigten Vorlauf-Übertemperaturen so gering wie möglich sind.

Der Vorteil eines Parallelspeichers liegt in der galvanischen Trennung. Das Heizwasser kommt damit nicht in Kontakt mit dem Verdichter der WP. Insbesondere in Bestandsanlagen schützt man damit den Verdichter vor Ablagerungen, die sich bereits im System befinden. Öl- und Gasbrenner sind da eher tolerant mit Dreck im Wasser, WP Verdichter mögen das eher weniger.

Ein Schichtenspeicher nutzt man in der Hauptsache, um nicht zwei Speicher (Heizung und Warmwasser) verbauen zu müssen. Da allerdings WP Heizkreise in der Regel mit max 40 Grad beschickt werden, WW-Heizkreise aber deutlich höher, bin ich von der Effizienz schon Schichtenspeichern noch nicht ganz überzeugt. Auf jeden Fall müßte er getrennt beladen werden können (also HZ und WW). Wenn der Heizungsbauer das vorschlägt (habe ich auch gerade in einem Projekt), würde ich mit das Prinzip genau erklären lassen und warum er diesen verbauen will. Manchmal ist das auch Bequemlichkeit.

b.) Warmwasser
WW benötigt immer einen Speicher, da gibt es die Verfahren WW-Speichers (das warme Wasser wird im Speicher vorgehalten) und Plattenwärmetauscher (ähnlich Durchlauferhitzer), der das Wasser direkt beim Gebrauch erhitzt. Energetische Vor- und Nachteile sind ähnlich (Wärmetauscher braucht etwas Übertemperatur), hier geht es aber vielmehr um Hygiene. Einen WW-Speicher mußt Du im hygenischen Temperaturbereich (ca. 55 Grad) fahren, damit sich keine Keime im Wasser bilden können. Bei einem Wärmetauscher ist so wenig Wasser im System, dass es quasi bei der Nutzung ständig getauscht wird. Damit können Wärmetauscher auch mit niedrigeren Temperaturen fahren als reine WW-Speicher. Sind allerdings auch teurer und größer, dafür kannst Du mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten.

c.) Volumina
Wie erwähnt ist der Sinn des Puffers für die HZ die Taktung. Je besser Du die WP steuern kannst, je besser kannst Du Solar nutzen. Ist der Speicher groß genug, kann die WP Nachts aus bleiben. Das kann man zwar auch über die Regelung mit steuern (Nachtabsenkung), der Puffer muss aber genug Wärme vorhalten, damit ein Einschalten nicht notwendig ist. Kann man rechnen.

Bei WW orientiert man sich am Wasserbedarf. Eine Dusche braucht so um die 50-100 L Wasser (je nach Gewohnheit), allerdings nicht mit 60 Grad sondern eher mit 38 Grad. Auch hier gilt das Prinzip, so niedrig wie möglich. Bei Wasserspeichern stellt sich die Frage nicht, da Du immer 55 Grad im Speicher brauchst, bei Plattentauschern brauchst Du schon deutlich mehr Puffer, denn Du kannst ja nur die Differenz zwischen WW-Temperatur und Speichertemperatur nutzen. Heizt Du den Puffer auf 48 Grad und duscht mit 38 Grad, dann hast Du 10 Grad. Bei 10 Grad Kalt-Wassertemperatur im Winter wäre der Temperaturhub im Wasser 38-10 = 28 Grad, folglich brauchst Du die dreifache Puffergröße.

Summe:
Also insgesamt liegt Dein Heizungbauer mit 800L nicht soweit daneben. 300L brauchst Du allein für WW mit Plattentauscher und 500L für die Heizung sind auch nicht so grundsätzlich übertrieben. Ob allerdings der Schichtenspeicher die beste Wahl ist, solltest Du Deinen HZ-Bauer nochmal ordentlich löchern. Insbesondere, wie sich der bei den unterschiedlichen Temperaturen verhält.