Mobile Powerbank für Wohnwagen/Wohnmobile im Haus

Wir haben unserer Tochter/Schwiegersohn eine mobile Powerbank für ihren Wohnwagen geschenkt.
Nach Lektüre der Dokumentation ist mir der Gedanke gekommen, diese mobile Powerbank einfach mal in unserem Haus mit 15 kWp Solaranlage (ohne Speicher) als Nachtstützung auszuprobieren.

Meine Überlegung: Ich nehme einfach 2 Wlan-Steckdosen, um damit am Abend die Netzversorgung abzuschalten und die Powerbank-Einspeisung anzuschalten. Wenn die Sonne aufgeht am Morgen dann umgekehrt.
Mir ist übrigens aufgefallen, das mit der relativ großen PV-Anlage die sinnvolle Speichergröße (trotz Heizung mit Luft-Luft-Wärmepumpen) bei 3 bis 4 kWhS im Jahresmittel liegt. Um von Frühjahr bis Herbst autark zu sein, reichen bei uns 2 kWhS aus. Und diese Speicherkapazität (2 kWhS) gibt es als mobile Powerbank zu kaufen und es wäre „dual use“, also Haus und Wohnwagen-mobil.
Ich stehe da am Anfang. Irgendwelche Denkfehler? Hat vielleicht jemand mit diesem Konzept Erfahrungen gesammelt?

Hört sich elegant an. Ich habe nicht ganz verstanden, wie Du das ganze Haus nachts an die Powerbank dranhängst.

Ich denke, die Batteriegröße ist seeehr individuell abhängig von Personenzahl und Hausverbrauch (Wärmebedarf) sowie Verbrauchsgewohnheiten.
Super, wenn Du mit einem kleinen Akku auskommst.
Bei uns ist das deutlich anders:
Für Herbst- und Wintertage zwischen 5°C und 10°C muss unsere Wärmepumpe den 1979 Altbau (200m2, 2010 renoviert, 4P.) morgens nach einer Nachabsenkung für ca 2h mit in Summe ca 5KW Aufnahmeleistung aufheizen (mit COP über 5). Bei uns ist der Zeitpunkt des Aufheizens per WP leider vor dem PV-Ertrag nötig, da unser PV-Ertrag in der Kalten Jahreszeit erst deutluch nach 10h einsetzt (v.a. Südwest-Exposition der PV, also Peak am Nachmittag). Für dieses Aufheizen reicht dann der Akku der PV-Anlage mit 10 KWh netto so gerade noch aus, vorausgesetzt, er war bei Sonnenuntergsng voll, und es wurde nicht zu exzessiv am Abend gekocht. :slight_smile: Wenn es aber unter 0°C ist, braucht die WP mehr als das Doppelte an Energie, um das Haus warm zu bekommen. Denn auch der COP sinkt dann auf 3-4. Und dann würde uns vielleicht nur ein 20KWh Akku so gerade über den Tag bringen. Wenn die Sonne scheint.

Danke für die Antwort.
Wie ich geschrieben hatte, lege ich es mit meiner Überlegung nicht darauf an über den Winter mit derart kleiner Speichergröße zu kommen. Da deckt sich Ihre/Deine Rechnung mit 20 kWh im Winter mit meinen Erfahrungen.
Aber ab April bis September/Oktober sollte es schon reichen mit 2 kWhS klar zu kommen. Wir waren jetzt 10 Tage im Urlaub und die PV-Anlage hat da in 12 Tagen 678 kWh produziert. Davon sind 660 kWh ins Netz gegangen und der Haushalt hat noch 18 kWh aufgenommen, das sind 0,66 kWh/Tag. Nachts wurden dann nochmal ca. 0,66 kWh von Netz bezogen. In den Wochen zuvor im April wurde noch etwas Klimaanlagen genutzt. Unser kleines E-Mobil hat strikt nur am Tag Sonne bekommen. Verbrauch nachts lag da bei 2 kWh. (wohl wegen 1 kWh/Tag Heimkino :-). Sollte also passen.

Ein anderes Thema ist, das man sich die Phase der Hauptverbraucher (Kühlschrank, Gefriertruhe) suchen muß, um das einfache, einphasige mobile Gerät sinnvoll einzusetzen. Verstehe sowieso nicht, wie die Balkonkraftwerke (sind auch nur einphasig) immer tatsächlich die Hauptverbraucher treffen. Aber wie gesagt, ein anderes Thema.

Hallo Chris57,

Keine gute Idee. Bei der Umschaltung von Netzbetrieb auf Ersatzbetrieb müssen bestimmte Regeln eingehalten werden, so muss z.B. die Phase vor dem Neutralleiter abgeschaltet werden und es muss bevor die Ersatzanlage zugeschaltet wird geprüft werden ob die Netzverbindung auch wirklich abgeschaltet wurde. So etwas selbst zu bauen ist nicht so einfach. Dafür gibt es Geräte zu kaufen die den aktuellen Normen entsprechen und geprüft sind. Unter keinen Umständen darf die Ersatzanlage mit dem Netz gekoppelt werden.

Desweiteren würde ich erst einmal ausprobieren wie sich die Powerstation bei Dauerbetrieb verhält.
Stelle einfach die Powerstation neben den Kühlschrank und probiere es aus.

Und rechne dir mal aus was du damit sparen kannst. Angenommen du sparst pro Nach etwa 2 kWh, der Strom aus dem Netz kostet 0,30 € und die Einspeisevergütung beträgt 0,082 €. Dann hast du noch mindestens 10% Speicherverluste.
2 kWh * (0,3 - 0,082 / 0,9 €/kWh) * 365 Tage = 152,49 € im Jahr
Nun entscheide selbst ob sich der Aufwand lohnt die Stromversorgung im Haus umbauen zu lassen.
Auch ökologisch wird es sich kaum lohnen da es in der Nacht so gut gut wie keine Strom-Engpässe gibt.

Auch ich habe eine PV-Anlage (10 kWp) ohne Speicher und nutze eine kleine Powerstation. In die Küche habe ich eine extra Leitung gelegt (ähnlich einer Verlängerungsleitung) und so ist die Powerstation nicht mit dem Netz verbunden (Inselnetz). Aber das ist reines Hobby.
Ach ja, ich bin Elektriker im Ruhestand und weiß was ich mache. :grinning:

Balkonkraftwerke funktionieren über alle drei Phasen weil unsere Zähler saldieren.

Grüße Martin

Hallo F_B_G,

Was nutzt ein so großer Speicher wenn man ihn im Winter so gut wie nie voll kriegt?
Im Winter muß man mit WP wohl oder übel auf das Netz zurück greifen, es sei den man hat eine riesige PV-Anlage oder/und kann Energie aus dem Sommer für den Winter speichern (Wasserstoff?).

Grüße Martin

Hi Martin, vollkommen richtig, das sehe ich genau so. Im Dezember und Januar gibt es leider regenverhangene Tage, an denen auch eine aktuelle 20KWp Pv-Anlage, egal wie gut die Module hinsichtlich Schwachlicht sind, gerade einmal 5 bis 10 KWh erzeugt, womit die Heizung per Wärmepumoe nicht mehr gestemmt werden kann.
Wasserstoffelekteolyse im Eigenheim uum Stromspeichern aus dem Sommer ist meines Wissens noch zu teuer. LG Frank

Hallo Martin,
schon richtig, das Thema mit den Regeln.
Aber wie mir jetzt kürzlich ein Vetriebsmensch dieser Powerbanks/Powerstations beim Besuch der Hannover Messe sagte: „Das merkt doch keiner“… den Einsatz im eigenen Haus.

Im Übrigen haben wir teilweise noch Altinstallationen aus den 50er Jahren im Haus, so die roten Adern…2 Drähte… Wo da immer der Nullleiter rumschwimmt ist mir nicht immer klar. Naßzellen, Gartenbereich ist natürlich neu und Fi geschützt, aber eben nicht alles im Haus. Nicht das eine Lampe im Haus von alleine anfängt zu glimmen, aber naja… Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

Ich habe den "Businesscase "für einen derartigen Einsatz nur auf 180 Tage angesetzt. Im Winter fressen unsere Heiz-Klimaanlagen sowieso alle PV-Tagesproduktionen auf. Da gibt es keine nennenswerten Reserven zum Laden der Akkus. Lande also bei ca. 75,- Euro/Jahr. Nicht üppig, aber mit dem mobilen Dual Use Ansatz zu vertreten. 2 kWhS kosten ca. 1.200,-. davon 600,- für den Hauseinsatz wären dann 8 Jahre Ammortisation. Solange halten die Akkus hoffentlich.

Die Sache mit der mobilen Powerbank ist eben eine Übergangslösung. Solange ich nicht wirklich weiß, wie lange die Akkus (gleich welcher Technologie) halten und solange die spezifischen Preise für feste Speicher noch über 400 bis 500,- Euro liegen, kommt kein fester Speicher ins Haus.

Danke für den Kommentar. Ich bin theoretisch mit allem einverstanden. Praktisch sehe ich das etwas flexibler.

Hallo F_B_G,

Genau. Das mit dem Wasserstoff ist die nächsten Jahre noch keine Lösung.

Wenn die „kriminelle“ :wink: Energie hoch genug ist wäre ein Balkonkraftwerk mit Speicher oder eine dieser neuen Powerstationen die auch 600 W einspeisen können vielleicht eine Lösung.
Achte bitte darauf das LiFePo4 (LFP) Akkus verbaut sind (größer 3500 Zyklen).

Martin

„Balkonkraftwerke funktionieren über alle drei Phasen weil unsere Zähler saldieren.“
Wenn ich das richtig verstehe, dann funktioniert es aber nur im Sinne der Stromzählung. Ansonsten kann es eben (statistisch verteilt) sein, das ein Balkonkraftwerk seinen Strom erstmal ins Netz schickt, weil kein Hausverbraucher an entsprechenden Phase hängt. Und dann holt sich der Haushalt den Strom auf einer anderen Phase wieder aus dem Netz. Kumuliert (= Zähler) ist das alles i.O. aber…

Belastet sowas nicht auch das Netz auf dem letzten Kilometer oder sind die Energieumsätze einfach zu klein?

Genau so. Wenn du nur einen Wasserkocher mit 2 kW Leistung an eine Phase anschließt ist die Schieflast schon größer. Die 600 W des Wechselrichters sind für das Netz und den Ortsnetztrafo kein Problem. Außerdem belastet jeder in der Straße das Netz anders und so mischt sich das.

Grüße Martin