Da ich meine persönliche Energiewende schon vollzogen habe, würde ich mich freuen, wenn es schon Angebote gäbe, die netzdienliches Verhalten in Kombination mit dem Heimspeicher unterstützen.
Ich bin seit einigen Jahren Kunde bei aWATTar in AT. Anfangs nutzte ich den Stromtarif, um das E-Auto zu den günstigen Stunden zu laden. Später dann auch für die Wärmepumpe. Die ist bei mir zu groß dimensioniert bzw. passt meine Wohlfühltemperatur nicht zu einer Standard Auslegung. Jedenfalls habe ich mit Node-Red und einem Schütz die schon 15 Jahre alte Wärmepumpe SG-Ready gemacht. Ich ermittle über die API von aWATTar die günstigen Stunden und aktiviere die WP. Zu den Hochlastzeiten ist sie stromlos.
Da ich seit dem Herbst 22 die PV um einen Speicher mit zuerst 28 und seit dem Sommer um insgesamt 56 kWh erweitert habe, brauche ich das Netz im Sommer nur noch zum Einspeisen.
Bei dem jüngsten Ereignis waren es bei mir -50 Cent. Ich habe den Speicher davor etwas entleert und das E-Auto dann geladen. So konnte ich mit den negativen Preisen ca. 30 kWh aufnehmen, ohne sie sinnlos zu verbraten.
Mein Netzanschluss gibt nur 25A her, was in etwa 17kW entspricht. Mit dem Speicher schaffe ich nur ca. 10 kW Lade- und Entladeleistung.
Mir stellt sich jedenfalls die Frage, wie sich solche Situationen bei dynamischen Tarifen auf das Netz auswirken? Jetzt, wo sich über solche Ereignisse nur einige wenige Gedanken machen, wird es wenig Probleme bereiten. Wenn aber eine Mehrheit anfängt sich netzdienlich bzw. man müsste wahrscheinlich sagen preisorientiert zu verhalten, kann sich das extrem negativ auf das Netz auswirken. Der Preis ist nur eine Prognose und von einem von der Strombörse festgelegt. Die Netzbetreiber werden sich da etwas einfallen lassen müssen, wie sie die einzelnen Haushalte zum richtigen Zeitpunkt zum richtigen Verhalten bewegen.
Der oben beschriebene Zeitpunkt war bei mir eigentlich ein Moment in dem ich auch 12 kW ins Netz eingespeist hätte, 17kW Verbrauch im Vergleich zu 12 kW Einspeisung, macht 29 kW unterschied. Mal 1.000.000 Haushalt wären das 29 GW.
Trifft hier jeder Haushalt individuelle Entscheidungen, kann das nur in einem Problem münden. Ich habe die Befürchtung, dass sich hier der Markt und die Haushalte deutlich schneller entwickeln als die Netz-Infrastruktur.