Video: Negative⚡️Strompreise

Mein Meinung: Bei den Speicherpreisen der letzten Monate lohnt es sich noch nicht einen Akku aus dem Netz zu laden um die Energie dann später zu verbrauchen. Aber ich denke das wird sich schon recht bald ändern. Die Preise für Speicher geben grad deutlich nach.

Ich überlege grad ob ich mal eine Tabelle bauen soll um das ganze zu simulieren. Wäre das für euch interessant? Was glaubt ihr wie sich das Thema entwickeln wird?

Da ich meine persönliche Energiewende schon vollzogen habe, würde ich mich freuen, wenn es schon Angebote gäbe, die netzdienliches Verhalten in Kombination mit dem Heimspeicher unterstützen.

Ich bin seit einigen Jahren Kunde bei aWATTar in AT. Anfangs nutzte ich den Stromtarif, um das E-Auto zu den günstigen Stunden zu laden. Später dann auch für die Wärmepumpe. Die ist bei mir zu groß dimensioniert bzw. passt meine Wohlfühltemperatur nicht zu einer Standard Auslegung. Jedenfalls habe ich mit Node-Red und einem Schütz die schon 15 Jahre alte Wärmepumpe SG-Ready gemacht. Ich ermittle über die API von aWATTar die günstigen Stunden und aktiviere die WP. Zu den Hochlastzeiten ist sie stromlos.

Da ich seit dem Herbst 22 die PV um einen Speicher mit zuerst 28 und seit dem Sommer um insgesamt 56 kWh erweitert habe, brauche ich das Netz im Sommer nur noch zum Einspeisen.

Bei dem jüngsten Ereignis waren es bei mir -50 Cent. Ich habe den Speicher davor etwas entleert und das E-Auto dann geladen. So konnte ich mit den negativen Preisen ca. 30 kWh aufnehmen, ohne sie sinnlos zu verbraten.

Mein Netzanschluss gibt nur 25A her, was in etwa 17kW entspricht. Mit dem Speicher schaffe ich nur ca. 10 kW Lade- und Entladeleistung.

Mir stellt sich jedenfalls die Frage, wie sich solche Situationen bei dynamischen Tarifen auf das Netz auswirken? Jetzt, wo sich über solche Ereignisse nur einige wenige Gedanken machen, wird es wenig Probleme bereiten. Wenn aber eine Mehrheit anfängt sich netzdienlich bzw. man müsste wahrscheinlich sagen preisorientiert zu verhalten, kann sich das extrem negativ auf das Netz auswirken. Der Preis ist nur eine Prognose und von einem von der Strombörse festgelegt. Die Netzbetreiber werden sich da etwas einfallen lassen müssen, wie sie die einzelnen Haushalte zum richtigen Zeitpunkt zum richtigen Verhalten bewegen.

Der oben beschriebene Zeitpunkt war bei mir eigentlich ein Moment in dem ich auch 12 kW ins Netz eingespeist hätte, 17kW Verbrauch im Vergleich zu 12 kW Einspeisung, macht 29 kW unterschied. Mal 1.000.000 Haushalt wären das 29 GW.

Trifft hier jeder Haushalt individuelle Entscheidungen, kann das nur in einem Problem münden. Ich habe die Befürchtung, dass sich hier der Markt und die Haushalte deutlich schneller entwickeln als die Netz-Infrastruktur.

Aus dem Akkupreis, der Zyklenzahl und dem Wirkungsgrad, lässt sich der kWh Preis aus dem Akku berechnen. Als muss der Einkaufspreis plus kWh-Preis Akku kleiner sein als der augenblickliche Strompreis damit sich die Sache finanziell lohnt. Anders bei den variable Verbraucher die auch in Billigpreiszonen versorgt werden können. z.B. Waschmaschine, Spülmaschine, E-Auto, WP…
Mit dem verstärkten Einsatz von Tag/Nacht Speicher auch im privaten Bereich würde ich aber eine Verringerung der Strompreisspreizung über den Tag erwarten

Ich glaube, dass hier zwei Entwicklungen gegeneinander wirken. Einerseits soll ja Solar und Wind bis 2045 auf ca, das fünffache von heute ausgebaut werden, andererseits wird es immer mehr Systeme geben, die Überschussstrom ausnutzen. Den größten Teil werden Elektrolyseure ausmachen, aber die werden auch in Zukunft > 1000 Betriebsstunden brauchen, um wirtschaftlich zu sein. Ein bis zwei Stunden Peaks am Tag rechnen sich für die nicht. Batterien mit einer hohen C-Rate können aber auch kurze Peaks verarbeiten. Und während Solar Peaks ja quasi voraus berechnet werden können, ist das bei Wind schwieriger. Da der Ertrag mit Exponent 3 der Windgeschwindigkeit ansteigt, wird schnell sehr viel Energie zuviel da sein, aber auch das natürlich nicht > 1000 Stunden im Jahr.
Andererseits wird der Strom auch in einer sehr kurzen Schwachwind- und Dunkelphase schnell teuer, denn gespeicherter Strom aus Batterien oder Rückverstromung aus Wasserstoff bleibt ein Vielfaches teurer als direkter aus Solar und Wind erzeugter Strom und ist auch viel teurer als jetzt von Kohlekraftwerken.
Fazit: Da die billige Phase billiger wird und die teure Phase teurer, ist eher ein Anstieg der Spreizung zu erwarten. Und da zusätzlich immer das Netz von der Leistung viel kleiner sein wird als die Peak Erzeugungsleistung und diese verteilt entsteht, bleibt immer ein Bedarf für verteilte, flexible Verbraucher wie Home Batterien das sind. Und nicht nur der Strompreis an der Börse, sondern auch die Kosten der Netznutzung müssen in Zukunft dynamisch werden.
Wenn ich all das betrachte, bin ich sehr optimistisch, dass sich flexible home Speicher auch nach 2045 sehr stark lohnen werden.