Natürlich sagen Heizungsbauer: „Split-Klima ist nix“ und die Klimatechniker sagen: „Split-Klima ist super“. Aber euere echten Erfahrungsberichte interessieren mich sehr. Mir ist es ja egal was ihr kauft, ich versuche einfach nur Informationen für euch zusammen zu tragen und solche Erfahrungsberichte stehen in keinem Prospekt.
Ich selber habe schon ein paar mal in Hotels mit Luftheizung geschlafen und hatte bisher noch nie Probleme, aber da halte ich mich ja auch nur 10h in dem Raum auf und davon sind meine Augen die meisten Stunden geschlossen… vielleicht sind meine Erfahrungen zu optimistisch.
Ausserdem bringt mich das auf eine Idee: Ich werde mal schauen ob ich bei mir in der Wohnung, für das Wohnzimmer so eine Split-Klimaanlage installieren kann um selber echte Erfahrungswerte zu sammeln.
Als ich 2009 / 2010 ein Gebäude gebaut habe, habe ich die Beheizung ausschließlich über Splitgeräte vorgesehen. Das Gebäude hat 20cm Wand und Decken Isolierung und benötigt so wenig an Energie, daß eine „normale“ Heizung sehr unwirtschaftlich gewesen wäre. Die Deckenhöhe beträgt 3,7m weshalb ich die Splitgeräte so hoch montieren konnte, daß die Luftbewegung recht weit „weg“ vom Kopf ist.
In einem zweiten Gebäude jedoch ist die Montagehöhe ca. 2m und die Isolierung auch „nur“ ca. 10cm. Dort stört bei Minustemperaturen (draußen) der Luftstrom zum heizen doch deutlich. Aber nur beim Sitzen oder stehen, beim liegen (schlafen) nicht.
Zu guter Letzt habe ich 2005 in meinem Arbeitszimmer zu Hause eine Splitgerät eingebaut. Da dieses zwar heizen kann, aber nur zum kühlen genutzt wird, kann ich hier „nur“ für die Kühlung im Sommer sprechen: Ein Luftzug ist da auch zu spüren, aber nicht wirklich störend.
Ich gebe aber zu, daß ich die Anlage nur im „Entfeuchtungs-Modus“ betreibe. Der Raum wird dabei auch gut gekühlt (die Anlage überwacht die Temperatur im Raum auch im Entfeuchtung-Modus). Trocknere Luft ist deutlich angenehmer als die beim „normalen“ kühlen entstehende feuchtere Luft.
Soweit mein Erfahrungsbericht.
Gruß von der Sonne
Kleine Anmerkung noch: Das Splitgerät funktioniert die fast 20 Jahre auch ohne Wartung störungsfrei. Einzig der Kondensat - Ablaufschlauch muß einmal im Jahr duchblasen werden, weil dieser sich zusetzt mit irgendwelchen organischen Substanzen. Spätens wenn das Wasser aus der Anlage heraustropft weiß ich, daß der Ablaufschlauch wieder zu ist.
Wir werden dieses Jahr die Klimaanlage das erste mal als zusätzliche Heizung nutzen.
Ich werde dann gerne berichten.
Ich habe noch eine Verständnisfrage zur Effizienz.
Wenn eine Klimaanlage z.B. aus 1 einer kWh Strom 3 kWh Heizenrgie erzeugt,
dann hat diese „Effizienz“ doch nichts damit zu tun wie gut oder schlecht ein Gebäude gedämmt ist, oder?
Bei einem schlechter gedämmten Gebäude muss ich halt mehr Energie reinbuttern…aber die Anlage macht immer noch aus einem kWhStrom, 3 kWh Wärme…
Hallo Da-cha!
Es sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Grob gesagt: So hat z.B. eine Gasbrennwertherme eine Effizienz von 95%, egal ob das Haus in dem sie betrieben wird gar nicht, gut oder top gedämmt ist. Die Güte der Dämmung gibt Rückschlüsse auf die nötige Heizungsgröße.
Je besser gedämmt, desto niedriger die Energieverluste, desto geringer der Heizbedarf und damit die Leistung der Heizung, um die Verluste zu kompensieren…
Du mußt das Gesamt-System betrachten.
Die WP allein betrachtet hast Du recht. Nur hilft Dir das nicht weiter.
Beim Gesamtsystem sind die Temperaturen an der Primärseite (Wärmequelle) und Sekundärseite (Heizkörper - Heizflächen) maßgeblich.
Wenn Du z.B. Grundwasser als Wärmequelle und eine Tieftemperatur Fußboden oder Wandflächen Heizung hast, dann bist Du „am besten“. Hast Du aber Luft als Wärmequelle und die Heizkörper einer Dampfheizung, dann kannst Du Dein Gebäude so gut wie nicht mit einer WP heizen. (Meine Großeltern hatte vor dem 2.WKrieg tatsächlich eine Dampf-Zentralheizung. Da konnte man sich an den Heizkörper „böse“ verbrennen)
Gruß von der Sonne
Also Split-Klimaanlagen sind ja grundsätzlich nichts Neues und es sind reichlich davon verbaut. Insbesondere im Süden, wo es im Sommer sehr warm ist und im Winter teilweise auch kalt. Aber auch viele Büroräume werden heute so beheizt / gekühlt.
Neuere Geräte erlauben das Umkehren des Kühlkreislaufs zum Heizen. Über die sprechen wir.
Sie funktionieren faktisch wie kleine Wärmepumpen.
Was sinnvoll ist hängt von einer Reihe von Faktoren ab, deshalb würde ich nicht sagen, das eine ist besser als das andere.
Die erste Frage stellt sich dann aber nach Warmwasser. Zentrale WPs können das mitmachen.
Zusätzlich brauche ich aber einen Wärmekreislauf, also Heizungen oder Lüftungsanlage, Pufferspeicher, Thermostate etc. Mit ein wenig Technik kann man aber viel messen und steuern und damit auch optimieren.
Bei Splittgeräten punktet der einfache Einbau, keine Zusatzkomponenten, läßt sich nahezu überall installieren, aber man hat eben immer eine Einzelraumregelung. Warmwasser kann sie nicht, muss also anders gelöst werden. Und zentrale Steuerung ist zwar denkbar, aber meist nicht vorhanden. Auch ist so ganz trivial nicht zu erkennen, wieviel Strom das Ding verbraucht und wieviel Wärme damit erzeugt wird. Die Dinger werden aber sicherlich zukünftig intelligenter.
Klare Vorteil auch die Tatsache, geht so ein Ding kaputt, sind die Ersatzkosten überschaubar.
Beide Lösungen haben ihren Reiz und Ihre Berechtigung, final aber eine Komfort- und Kostenfrage.
Man sollte eben einfach nebeneinander stellen und sich die Frage stellen, was einem wichtig ist und was es kostet.