Hallo Bille,
Sehe Dir mal dieses Video an, da wird ganz viel erklärt…
Dimensionierung:
Da ja jeder so seine persönlichen Präferenzen hat, sind natürlich Ist-Daten die beste Grundlage. Mit Dämmung wird es weniger, die Frage ist eben wieviel. Für die Lüftung mußt Du wieder etwas draufrechnen, je nach Effizienz der Wärmerückgewinnung.
Ich fürchte allerdings, dass Du bei ca. 5KW sowieso schon an der Untergrenze bist, was Du an klassischen WPs so kaufen kannst. Wichtig ist - machen aber die meisten WPs - dass die WP herunterregeln kann. Also bei geringerem Wärme-Bedarf auch weniger Leistung bringen. Das dient dazu, die Taktung zu verlängern, damit die WP nicht ständig ein- und ausschaltet. Schont den Verdichter.
Die Heizleistung bei niedrigeren Temperaturen sollte ausreichen, auch ein paar kalte Tage zu überbrücken. Einen Heizstab haben die meisten WPs auch, ab einer definierten Temperatur ist die WP nicht mehr effizient, so dass der Heizstab zuheizen oder komplett übernehmen kann. Analog natürlich, wenn der Verdichter ausfällt (Notbetrieb).
Heizkörper
Deine Heizkörper sind ja mal (vielleicht) auf den damaligen Wärmebedarf berechnet worden.
Viele Hersteller bieten Leistungsrechner an. Die kannst Du nutzen, deine bisherigen Heizkörper da einzugeben und zu sehen, was sie bisher an Wärme eingebracht haben. An der Summe kannst Du dann auch ansatzweise abschätzen, ob der damalige Heizungsbauer wirklich gerechnet hat, Heizleistung der Heizkörper muss ja zur Heizleistung des Wärmeerzeugers passen.
Wenn Du dann eine niedrigere Vorlauftemperatur eingibst, dann siehst Du, welche Leistung Deine Heizkörper noch abgeben können. Das muss reichen, um genug Wärme ins Haus zu bringen.
Daraus leitet sich dann auch die notwendige Vorlauftemperatur ab.
Nicht ganz unwichtig für die WP Auswahl, die WP muss ja diese Vorlauftemperatur liefern können.
Du kannst Dich aber ggf. auch entscheiden, in einzelnen Räumen größere Heizkörper zu verwenden, z.B. 3 Platten statt 2 Platten.
Zu Zeiten, als Energie noch billig war, wurde ohnehin gerne überdimensioniert bzw. eher über den Daumen gepeilt.
Technik
Wasser-Wasser WPs haben nicht nur weine längere Lebenserwartung, sondern auch einen höheren COP (1-1,5 mehr), ist aber nicht überall umsetzbar. Brunnen oder Bohrungen können teurer werden als die ganze Anlage. Für den Heizungsbauer ist eine Luft-Wärmepumpe die einfachste Variante.
Wenn Du an Grundwasser o.ä. dran gehst, dann hast Du das Wasserwirtschaftsamt mit im Boot, mögen mache Heizungsbauer nicht.
Geräusche
Also erst einmal machen da viele Anbieter unterschiedliche Angaben. Die einen messen in 1m Abstand, die nächsten in 4m Abstand. Einen echten Vergleich hast Du nur, wenn Du vergleichbare Angaben nebeneinander stellst. Dafür gibt es eine DIN / EN. Maßgeblich ist aber gar nicht, was die Anlage selbst an Geräuschen produziert, sondern was davon beim Nachbar (und auch bei Dir selbst) ankommt. Die Lautstärke nimmt mit der Entfernung ab.
Als Lärmquelle kommt der Verdichter wie auch der Lüfter in Frage. Der Verdichter ist der unangenehmere Teil der Geräusche, weil eher ein niederfrequentes Brummen. Hier ist schon mal die Frage, ob der Verdichter im Gebäude oder im Aussenaggregat installiert ist. Auch sollte das Aussenaggregat möglichst frei stehen (3m Abstand von Wänden) und in eine unkritische Richtung blasen. Jede Wand sorgt für Schallreflexion, die das Schallprofil entscheidend verändern kann.
Einige WPs haben eine Nachtschaltung, die die Leistung und damit auch die Lärmemission reduziert. Das machen die meisten WPs ohnehin im Teillastbereich. Wir reden hier demnach vom Vollastbetrieb, der in der Regel aber nur dann benötigt wird, wenn es draussen richtig kalt ist.
Im Internet gibt es ein paar Schallrechner, da kann man das Aggregat eingeben und die Umgebungs- / Aufstellsituation, und der rechnet dann, was wo an Schall noch ankommt. Das vorher zu machen gibt einem zumindest Gewissheit, ob der Nachbar zum Problem werden könnte.
Kombination mit PV
Da Deine PV nachts keinen Strom liefert, macht es ja durchaus Sinn, sie nachts möglichst still zu halten. Dann störst Du auch keine Nachbarn im Tiefschlaf. Die Nacht-Leise Schaltung der WP ist eine Sache, Nachabsenkung am HZ-Ventil oder Nachtabschaltung über die WP eine andere Option.
Die Größe des Pufferspeichers könnte Dich ebenso über die Nacht bringen. Dass die WP das dann tagsüber wieder ausgleichen muss ist klar, aber zumindest hast Du da dann auch PV Strom.
Wie gut das funktioniert hängt davon ab, wie hoch Deine Wärmeverluste jetzt noch sind. Auch eine Komfortfrage.
Hersteller
Technik entwickelt sich stetig weiter. Bei der Auswahl der richtigen WP sollte man immer prüfen, ob die vom Heizungsbauer genannten Geräte dem Stand der Technik entsprechen. Wichtig ist dabei aber auch, dass Ersatzteile zu bekommen sind. Das ist bei Herstellern kritisch, die gerade erst auf den Zug aufgesprungen sind und Ihre Etiketten auf Fremdgeräte draufkleben. Für sinnvoller würde ich einen Hersteller erachten, der schon länger solche Geräte baut.