Zukünftige Speicherstrategie

Sehr interessanter Gedankenaustausch. Sieht aus, als wären wir in der gleichen Blase unterwegs :grin:.

Meine persönliche Energiewende begann 2018 und ich bin aus heutiger Sicht sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich möchte es hier als Beispiel einbringen. Die ökonomische Betrachtung bezogen auf Amortisation habe und hatte ich nie im Fokus. Leisten musste ich sie mir können.

Wir hatten schon ein Haus mit niedrigem Heizenergiebedarf. Baujahr 2007, Wärmepumpe mit 2x70 m Tiefenbohrung und Fußbodenheizung. Mir stellte sich die Frage, wie ich am sinnvollsten anfangen könnte. Den persönlichen CO2 Ausstoß konnte ich am schnellsten reduzieren, wenn ich von einem Verbrenner auf ein E-Auto umsteige und es mit gekauftem 100% erneuerbarem Strom zu Hause lade. Ich entschliss mich 2018 einen BMW i3 zu kaufen.

Damit stieg natürlich der Strombedarf deutlich. 2019 kam dann der Wunsch nach eigener PV hinzu. Da Speicher von der Stange sehr teuer waren und ich nicht überzeugt war, dass Li-Ionen Batterien ökologisch der richtige Weg sind, habe ich darauf verzichtet. Unser Dach ist ein Pultdach mit 5° Nordneigung, was suboptimal ist. Nach langem Grübeln über die Möglichkeiten habe ich mich für eine Aufteilung in kleine PV Flächen entschieden.

3 kWp Richtung Osten an der Fassade.
1,5 kWp Balkonbrüstung Süd.
1,5 kWp Balkondach Süd 15°
3 kWp Richtung Westen an der Fassade

Die Ertragskurve im Tagesverlauf erinnerte an die Höcker eines Kamels. Einer am Vormittag, einer am Nachmittag und in den 2 Stunden Sonnenhöchststand eine Gerade Linie durch die 10 Südmodule.

Alle Module sind mit Optimierern ausgerüstet, da nur 2 Strings vorgesehen wurden. So schaffte ich mit 8 kWp einen Jahresertrag von 5.000 kWh bei 50% Eigenverbrauch. Da ich so nur 2.500 kWh selbsterzeugten Strom schaffte und mich das ständige optimieren der Verbraucher nervte, begann ich 2021 mit der Planung einer Erweiterung samt Speicher.

Monatelange Recherche, grübeln, planen, Foren lesen und YouTube Erfahrungsberichte schauen, führten dann zu einer Lösung aus 3 Victron Energy Batteriewechselrichtern mit DIY LFP Speicherbatterie. Ich hatte beim Projektstart große Sorgen, ob ich das vom EVU genehmigt bekomme. Es war auch verdammt schwer einen Elektriker zu finden. Ich hatte schlussendlich Glück einen jungen und aufgeschlossenen Professionisten zu finden. Ich habe das Pultdach mit weiteren 14,4 kWp belegt. Trotz Nordausrichtung liefern sie tolle Erträge. Im Winter muss ich leider öfter auf’s Dach, denn abrutschen tut der Schnee bei 5° Neigung nicht. Standort: Österreich, Salzkammergut, 530 m Seehöhe.
Der Speicher war anfangs mit 28 kWh brutto schon großzügig dimensioniert. Ich entschloss mich trotzdem im Frühjahr nochmal auf insgesamt 56 kWh zu verdoppeln. Grund war die C-Raten zu senken, um die Lebensdauer der Batterie zu erhöhen und in den Übergangszeiten höhere Autonomie zu erreichen. Auch das umladen ins E-Auto am Abend setzt einen großen Speicher voraus.

Die Anlage ging am 11.09.2022 in Betrieb und in wenigen Tagen ist das erste Betriebsjahr voll.

Gesamtinvestition PV & Speicher beliefen sich auf EUR 55.000. Davon sind 13.000 für die Batterie und 42.000 für Wechselrichter, Module und Installation angefallen.

Ist-Daten per 03.09.2023:

Solarertrag: 17.300 kWh
Verbrauch: 8.500 kWh
Einspeisung: 10.000 kWh
Netzbezug: 2.400 kWh

Die Verluste an der Batterie samt Welselrichter belaufen sich auf ca. 20%.

Ich nutze seit 2018 einen dynam. Stromtarif von aWATTar. Lade im Winter den Speicher auch mit günstigem Strom auf, insofern er wirklich günstig ist. Andernfalls steuere ich Heizung und Ladestation so, dass diese nur in den günstigen Zeiten aktiv sind.

Hallo DaKienes. Eine dringende Empfehlung: Biete bitte bekennenden Klimawandel Leugnern keine Plattform, indem Du auf Ihre Argumente antwortest. Sie nutzen es nur, um ihre Theorien ausführlich weiter zu verbreiten. Viele Grüße Rainer

@DaKienes: Wenn ich es richtig verstehe, dann haben 56 kWh Batterie 13.000,- gekostet. Das wäre 232,14 pro kWhS. So korrekt?

Die Zahl ist interessant. Ich war immer von einer Größenordnung von mindestens 500,- pro KwhS ausgegangen. Wie bekommt man die niedrigen Kosten hin? Damit würde sich die Sache mit einem Speicher tatsächlich rechnen.

Ja, korrekt. Ist aber keine Stangenware sondern DIY.

Ich habe mich für ein System von Victron Energy entschieden (3 x MultiPlus II 5000). Das unterstützt Batterien mit 48 VDC Nennspannung. Man kann praktisch jede Batteriechemie anschließen. Es gibt sowohl fertige von Victron selbst, als auch Fremdmarken, die kompatibel sind. Den großen Preisvorteil hatte ich aber, weil es hier auch möglich ist eine selbst gebaute Batterie zu verwenden. LFP Zellen von EVE aus China plus BMS von REC aus Slowenien plus selbstgebautes Gehäuse. Das mache ich natürlich nur für mich selbst und auf eigenes Risiko. Man muss da schon sehr genau wissen was man tut. Auch wenn die Spannung niedrig ist und ungefährlich, sind die Ströme umso höher. Ich kontrolliere alles regelmäßig.

Gibt zu dem Thema viele ausführiche Videos im Netz.

Einen sehr anregenden, interessater Austausch „aus der Praxis“ haben Sie da angestoßen. Es freut mich, dass Sie meine momentane Überlegungen bestätigen. Ich habe gleich nach Putins Angriff eine Wärmepumpe bei meinem Installateur bestellt. Damit mir die Stromkosten nicht über den Kopf wachsen, auch gleich eine PV-Anlage. Der vergangene, kalte Dez. 2022 weckte große Befürchtungen, dass ich mich „verrechnet“ hätte, bei 1000 kWh in 4 Wochen. Seit Jan.23 läuft nun auch die PV (7kWp West,+ 5 kWp Ost). - Zu Gunsten einer größeren Anlage habe ich auf einen Speicher (vorerst) verzichtet. Damit reduzierte sich (neben der Umsatzsteuer) der spez. Preis nochmals. So zum Spaß plane ich ein kleines Balkonkraftwerk 1.2 KWp mit Kleinstspeicher, so für die Nacht mit 1-2 kWh. Übrigens habe ich für Reihenhaus und WP nur 1500 kWh mehr verbraucht als letzes Jahr, vermutlich dank einer frühzeitig hohen Autarkie im Frühjahr wegen der Überdimensionierung. Zur Zeit speise ich 10x mehr ein, als ich verbrauchen kann. Damit zwinge ich also meinen Nachbarn, Solarstrom zu nutzen, egal was er für einen Vertrag hat. Ist doch auch eine schöne Vorstellung. Rendite ist eben nicht alles.
Jetzt überlege ich, ob ich (von dem ersparten Geld) noch weitere Module auf verschattete Flächen lege, einfach nur, um besser durch den Winter zu kommen, unabhängig vom tats. Ertrag. Ginge aber nur als DIY, da sonst gar nicht darstellbar. Da erginge es mir sonst wie gewaltignachhaltig …

Moin, wow, muss glaube ich mal die Benachrichtigung einschalten…
Habe nicht alles bis ins Detail gelesen, nur mal überflogen…

Ein paar Daten vorab (hatte ich für Q1 2022 mal recherchiert):
Die installierte Leistung von Wind (2022: 64 GW) und Solar (2022: 58 GW) würde theoretisch jeweils allein ausreichen, um an einzelnen Tage den Strombedarf in Deutschland zu 100% zu decken.
Dummerweise klappt das nicht. Es landet tatsächlich nur knapp 20% der theoretisch produzierbaren Leistung im Netz.

Warum?
Nun, mit Solar haben wir natürlich nur höchstens 16h Sonne, im Winter max 8h. Und Tage ohne Sonne. Wind gibt es auch nicht jeden Tag gleich.
Und: alle Energieträger stehen mehr oder weniger in Konkurrenz zueinander. Gibt es zu viel Energie, dann muss vom Netz, was schnell abschaltbar ist. Häufig Wind-Turbinen.

Das schreit natürlich nach Speichertechnologien, sonst geht ein großer Teil der Energie verloren, weil er erst gar nicht produziert wird. Ebenso brauchen wir konventionelle Energie (Kohle, Gas), um die Grundlast zu garantieren.

Hier gibt es zwei Ansätze:

  • Die Speicherung durch Energieversorger (Batterie, Wasserstoff etc.)
    → lange Genehmigungsverfahren, Bauzeiten, hohe Einzel-Investitionen (im Mrd. Bereich)
    → Investitionen müssen sich recht schnell amortisieren.
  • Die Speicherung durch private Batteriebesitzer (aktuell Eigenverbrauch des PV Stroms).
    → Keine Genehmigungsverfahren, nur Beschaffungszeit, Enorm hohes Investitionspotential.
    → Privatleute rechnen auch ganz anders, sind genügsamer als Großkonzerne.

Um schnell Energiespeicher aufzubauen, wären demnach die privaten Haushalte eigentlich ideal. Da liegen immense Inventionsreserven herum, die man aktivieren könnte.
Lohnt sich im Moment aber nicht. Mit einem LFP Akku (um die 500 Euro / KWh) komme ich etwa auf Speicherkosten von 20 ct / KWh, bekomme vom EVU aktuell aber nur 8 ct.
Dazu kommt, dass selbst die Eigenverbrauchsoptimierung mir Batterien selten wirklich lohnt. Bei den aktuellen Preisen ist es fast eine Nullrechnung, zumindest für einen durchschnittlichen Haushalt. Bei einer Wärmepumpe wäre eine Verdopplung der Solar-Leistung statt einer Batterie wirtschaftlich günstiger.

Aber:
LFP Akkus werden für Fahrzeuge aktuell etwa mit 200 Euro/KWh kalkuliert. VW rechnet (Aussage IAA 2023) in naher Zukunft mit einer Halbierung der Kosten für LFPs für Autos, und CATL kalkuliert NaIon Akkus bei zukünftig 30$ / Kwh. Da ist preislich ganz viel Luft nach unten.
Das muss bei den Solarspeichern natürlich ankommen.

Bei Auto-Batterien haben wir den ersten Grenzpreis schon erreicht. Die 200 Euro / KWh wären quasi schon bei den 8ct /KWh Einspeisevergütung. Und bei 10.000 KM im Jahr hält der Auto-Akku deutlich länger als das Auto drum herum. Macht absolut Sinn. Das Auto ist aber auch des Deutschen liebstes Kind, das wird nicht immer unter wirtschaftlichen Aspekten gesehen.

Sinken die Solar-Speicherkosten pro KWh unter die Einspeisevergütung, dann könnte ich ja meinen Strom aus der Batterie an das EVU verkaufen. Die Batterien gehen zwar schneller kaputt, aber das ist ja im Speicherpreis pro KWh berücksichtigt. Unter Strich muss es sich nur rechnen.

Die nächste Stufe wäre dann die aktive Mitbenutzung meines Speichers durch das EVU. Warum sollen die für 15 ct Strom an der Börse kaufen, wenn sie ihn für 8ct bekommen können. Und wieso sollten sie bei Überproduktion Geld and der Börse bezahlen, wenn Speicher im eigenen Netz nutzbar wäre.

Wäre das der Fall, dann könnte es sich auch rechnen, mir mehr Speicher in den Keller zu stellen, als ich eigentlich selbst benötige. Ich verdiene ja quasi Geld damit. Das könnte sogar ohne eigene PV Anlage funktionieren.
Final alles eine Kosten - Nutzen Rechnung auf beiden Seiten.

Notwendig wären hierfür intelligente Stromzähler (Digitale Zähler mit Gateway), die eigentlich schon seit 2017 gesetzlich vorgeschrieben sind (zumindest ab 10KWh Verbrauch bzw. 7 KWh Einspeisung). Verbaut sind allerdings noch recht wenige.

Einige Stromanbieter versuchen solche Modelle auch bereits, meist unter dem Begriff Strom-Cloud. Dazu werden digitale Stromzähler mittels Gateway erweitert. Ob sich das wirklich rechnet weiß ich noch nicht, hab es noch nicht durchgerechnet.

Fazit
Um die Strompufferung kommen wir nicht herum. Sie erhöht die Wirkungsgrade der bestehenden Anlagen deutlich und vermindert die Notwendigkeit konventioneller Grundlastkraftwerke. Die finale Frage ist, wie, womit und wann.
Die Preisentwicklung bei Batterien läßt viel erwarten, insofern ist da noch ganz viel Phantasie drin.
Oder anders ausgedrückt, wer heute eine Batterie kauft, wird sich in 2 Jahren vermutlich mächtig ärgern. Und länger als 5-10 Jahre würde ich auch nicht rechen, wer weiß wie sich Preise und Technik weiter entwickeln.

Wie sich das aber dann final darstellt, liegt noch an einer Reihe an Faktoren. In erster Linie an den (Speicher-) Kosten, aber auch an der Frage, ob die einzelnen Stadtwerke da mitspielen.
Elektronik macht aber viel möglich, insofern denke ich, dass das zumindest partiell kommen wird.

Noch ein Wort zu WPs.
Meine Luft-Wasser WP ist 2020 in Betrieb gegangen und liefert (mit Fußbodenheizung und max 40 Grad Vorlauf) einen COP von 3,4 bis 4,8. Im Jahresmittel von 3,8.
Der Heizung-COP liegt dabei übers Jahr bei 4,0, Warmwasser bei 3,5.

Für Warmwasser haben wir einen Pufferspeicher verbaut, der einen Durchlaufwärmetauscher versorgt. Damit fahren wir im WW Bereich nur wenige Grad über den Brauchwassertemperaturen.
Ein sehr gutes Erklär-Video (Planungsleitfaden) vom Aktionskreis Energie

Ein Wort zu PVs:
Im Internet verfügbare Solarrechner geben die Ertrags-Situation nur unzureichend wieder. Bei Verschattungen oder Belegung unterschiedlich ausgerichteter Flächen sollte man aber ein paar Gedanken in die Planung investieren. Für solche Flächen gibt es einerseits Optimierer, andere Variante sind mehrere Wechselrichterstränge, eine Konstruktion mit mehreren kleineren Wechselrichtern bis hin zu Micro-Wechselrichtern.

Ein Wort zu Batterien:
Ich werde aktuell keine verbauen, da die Preise im Sinkflug sind. Auch deuten sich viele technische Innovationen an. Die DC Ankopplung am Wechselrichter ist energetisch verlustärmer, allerdings auf die Leistung des Wechselrichters beschränkt. Insofern nur für die Eigenversorgung wirklich geeignet.
AC Batterien sind flexibler und nahezu frei skalierbar, und können auch völlig unabhängig vom bestehenden Wechselrichter betrieben werden. Allerdings haben sie etwas höhere Verluste durch den zusätzlichen Wechselrichter.
Eine Kopplung der Elektronik (CAN, RS485) sollte aber möglich sein, da die Batterien ja eine Lade- und Entladelogik benötigen.

Ein Wort zum „selber bauen“.
Alle auf Lithium basierenden Batterien bergen ein gewisses Risiko. Werden diese zu heiß, besteht Brandgefahr, und Lithium, wenn es dann mal brennt, ist nicht einfach zu löschen.
Klar kann man sich (theoretisch) Universalzellen kaufen und daraus eine Batterie zusammensetzen. Ladeelektronik kann man auch kaufen. Muss halt alles zusammen passen.
Bitte bedenkt bei solchen Ideen nicht nur Euren Stromversorger, sondern insbesondere Eure Hausversicherung. Diese könnte deswegen Ansprüche ablehnen.
Etwas ungefährlicher wären Natrium-Ion (NaIon) Akkus, die bei CATL aktuell gerade in Serie gegangen sind. Diese sind nicht nur wesentlich umweltfreundlicher, sondern auch weitgehend brandsicher.
Allerdings aktuell noch nicht erhältlich.

Ein Wort zu Stromverbrauchs-Optimierung.
Bei mir im Haus wird alles über eine Homematic IP (eQ3) gesteuert. Ich habe keine normalen Lichtschalter mehr, alles von Heizung bis zu Rolladen wird zentral gesteuert. Ich lese damit auch meine Wärmepumpe aus, auch neuere Stromzähler und Wärmezähler haben auslesbare Schnittstellen, und selbst auslesbare Wasserzähler kann man kaufen.
Eine Hausautomatisation erlaubt damit natürlich auch eine Steuerung von Verbrauchern über die ausgelesenen Messdaten.
Man muss sich also nicht mehr manuell darum kümmern, ob gerade die Sonne scheint, sondern kann einer solchen Steuerung die Optimierung überlassen.
Ein anderer Aspekt an einem solchen System ist das Monitoring. Man kann nicht nur die ausgelesenen Geräte und Daten zentral beobachten, sondern diese Daten auch aufzeichnen.

Hallo, auch ich habe nicht alles gelesen, nur den Anfang und ein paar Beiträge am Ende.
Ich kann das Thema nur aus Sicht eines privaten Anwenders betrachten. Spekulationen auf die Zukunft stehe ich skeptisch gegenüber, wer weiß schon wie es sich entwickelt, nach den nächsten Wahlen kann alles schon wieder ganz anders aussehen. Deshalb orientiere ich mit an der Gegenwart.
Meine PV-Anlage hat 10 kWp Ost/West und das Dach ist voll, kleine Doppelhaushälfte. Mein Speicher hat 24V und 100Ah und ist im Moment nur für die Beleuchtung (24V Leuchtmittel) zuständig. Der Nachverbrauch ist so gering (Kühlschrank, Router …) das sich Speicher nie rechnen (aus heutiger Sicht).
Ich heize seit diesem Jahr mit einer LWWP, die nun leider schon kaputt ist.
Ausserdem habe ich ein kleines E-Auto (Zoe) mit 22kWh Akku.
Ach ja und einen dynamischen Stromtarif (Tibber) der leider nicht dynamisch ist da mein Zähler nicht unterstützt wird.
Nach vielen Worten nun meine Meinung zum Thema:
Strom aus dem Speicher ist teurer als aus dem Netz. Strom möglichst verbrauchen wenn er erzeugt wird.
Sommer: Kein Problem. Strom ohne Ende aus der PV. Keine Heizung und WW elektrisch. Auto laden aus PV meistens möglich.
Übergangszeit: Man muss genauer hin sehen aber es geht noch.
Winter: Sieht schlecht aus. Kaum PV.

Übrigens ist der Wärmespeicher für die WP das Haus selbst und immer da. Ausser im Kernwinter kann ich nachts die Heizung abstellen und verliere bis zum Morgen 2K (bei Temperaturen um 0 Grad). Es sollte also möglich sein die WP zu den teuersten Zeiten zu pausieren.

Grüße Martin

Aber noch Garantie drauf, oder?

Mit Batterie-Speicher kannst Du den Autarkiegrad einer Solaranlage um bis zu 30% steigern. Mit den derzeit (noch) aktuellen (Speicher-) Preisen rechnet sich das nicht wirklich. Die Betonung liegt auf „bis zu“, das ist sehr individuell.
Allerdings solltest Du darüber nachdenken, ob Du nicht den Speicher, den Du ja sowieso hast (steht in der Garage) mitbenutzt. Auch das ist ein Rechenmodell, bei bis zu 10.000 Km/a wird das Auto die Batterie nicht überleben.

Batteriespeicher hat einen Break-Even Punkt. Also ein Preis, bei dem er wirtschaftlich interessant wird.
Die Preise für Auto-Akkus liegen heute kalkulatorisch schon darunter, die für Solar-Speicher noch deutlich drüber.

Grüße

Ergänzend zu dem, was DaKienes bereits angedeutet hat. Bereits heute kostet 1 kWh Bruttokapazität bei LFP-Akkus nur noch rund 100€, vergleiche etwa hier Zusammen mit einem bidirektionalen ACDC-Wandler wie dem von MeanWell hat man mit entsprechenden DIY-Kenntnissen absehbar einen 48V-Speicher für allenfalls 200€ / kWh bei Kapazitäten > 5 kWh zusammengebaut. Künftig weiterer Preisverfall bei den Zellen und / oder neue Technologien werden also helfen den Eigenverbrauch vor allem bei Kleinanlagen (Stichwort Balkonsolar) massiv zu steigern. Es löst allerdings in der Breite nicht das Problem der saisonalen Speicherung, selbst wenn die Akkus bei z.B. 30€ / kWh angekommen sind. Dafür brauchen vor allem die zahlreichen schlecht oder ungedämmten Bestandsgebäude in der dunklen Jahreszeit einfach viel zu viel Heizenergie.

Die WP läuft wieder, es war eine Undichtigkeit in der Kältemittelleitung. :frowning: Ja war noch Garantie.
Mein Auto hat einen Einwegakku. Ich kann nur laden, er entläd sich dann automatisch bein fahren. :wink:
Die letzten Tage hatte ich keine Wh für einen Akku übrig.

Grüße Martin

Zwei Dinge braucht man dazu…

  • Eine intelligente Ladesäule, die den Akkus nur begrenzt leer saugt.
  • Ein Auto, welche deas Fremdentladen überhaut erlaubt.

Ich denke das ist eine Frage der Zeit, erstere gibt es schon und über letzteres denkt die EU gerade als Richtlinie nach.

Sinn macht das schon grundsätzlich, gibt natürlich Leute, die den Akku tagsüber brauchen, bei anderen ist der nach 30 Jahren noch fast wie neu.

Ähh … mal den Ironiescanner neu kalibrieren. :wink:

Ja, hab ich schon verstanden… :wink:

Mit Eigenbau kommt man natürlich schon deutlich billiger weg, ich orientiere mich meist an den Preisen entweder von BYD oder aber an Zellpreisen anderer bekannter Marken. Und die bewegen sich aktuell um die 500 Euro / KWh.
Bei 100€ / KWh liegen wir da schon so deutlich drunter, dass ich das hinterfragen würde. Will ich nicht ausschließen, würde aber fast behaupten, das ist weniger als die aktuelle Kalkulationsgrundlage der Automobilhersteller.
Und wie die kalkulieren läßt sich an den Preisdifferenzen zwischen E-Autos und Verbrennern erahnen. Da gibt es natürlich auch höhere Ansprüche, als man das für Solarspeicher voraussetzen müßte.

BYD beliefert ja auch die Automobilindustrie, baut auch selber welche, und da werden ganz andere Preise zu Grunde gelegt, ich gehe ich mal davon aus, dass dies in nächster Zeit auch bei den Preisen für Solarspeicher ankommt. Mit 500 Euro / KWh wäre ein E-Auto nahezu unverkäuflich.

Problematisch an Eigenbau ist immer ein versicherungstechnischer Aspekt. LFP Akkus sind zwar nicht ganz so reaktionsfreudig wie klassische LiIon Akkus, ganz ungefährlich sind sie aber trotzdem nicht. Man muss sich natürlich die Frage überlegen, was passiert, wenn so ein Eigenbau wirklich mal abfackelt, was eben die Versicherung dazu sagt.

Mit Na-Ion Zellen sähe die Welt etwas anders aus, die habe ich allerdings - zumindest die CATL Zellen - noch nirgendwo gefunden. Weil eben komplett ungefährlich und auch ökologisch sauber. Also auch versicherungstechnisch unbedenklich.

Auf dem Papier rechnet sich eine Batterie auf jeden Fall. Der Speicherpreis liegt (bei 500€/KWh) beim Doppelten der Einspeise-Vergütung und bei der Hälfte des Strompreises. Also müßte man eigentlich sagen, eine Batterie ist Plicht (Batteriepreis / Ladenzyklen / Kapazität).

Problematisch an der Rechnung ist, wie lange die Batterie hält. Richtig dimensioniert, bekommt man im Jahr so zwischen 180 und 220 Vollladezyklen hin. Bei 3.000 Zyklen (LPF) sind das gut 15 Jahre. Bei einem ungünstigen Verbrauchsprofil können das auch 50 Jahre werden.
In dieser Zeit fließt viel Wasser den Rhein runter.

So richtig interessant wird die Batterie, wenn ich die Zyklen, die ich selbst nicht nutzen kann, irgendwie zu Geld machen kann. Also z.B. Strom einspeichern, wenn er billig ist und ausspeichern, wenn er teuer ist. Dazu muss die KWh gespeicherte Energie so billig sein, dass noch etwas übrig bleibt. Oder anders ausgedrückt. Wenn ich Strom für 2 ct kaufe und für 10 ct verkaufe, dann darf der Speicherpreis max 8 ct betragen.
Solche Modelle deuten sich schon heute an, wie sich sich etablieren bleibt abzuwarten.

Bei 500 €/KWh liegen wir bei bestenfalls 0,167 ct.
Bei 200 €/KWh wären das nur noch etwa 0,067 ct.

Solange nur der Eigenverbrauch bei Batterien im Fokus steht, gibt es eine optimale Kapazität. Und die liegt in etwa beim höchsten nutzbaren Verbrauch aus der Batterie. Habe ich für mich im Monat April mit 16,6 KW ausgerechnet. Davor und danach ist entweder der Ertrag zu niedrig oder eben zu hoch, um die Batterie auch wirklich auszulasten. Nicht ausgelastete Batterie bedeutet, es steht totes Kapital im Keller.

Kann man die Fehlkapazitäten nutzen, könnte man sich auch 100 KW in den Keller stellen und damit Geld verdienen. Und dann würden die privaten Kapazitäten vermutlich explodieren, und die EVUs hätten ein großes Problem weniger.

Und weil ich denke, dass sich in dieser Richtung noch viel tut, warte ich mit den Dingern noch ein wenig. Ein Grenzpunkt ist sicherlich die aktuelle Einspeisevergütung, auf die komme ich bei etwa 250 € / KWh für die Batterie.

Ich denke ~ 100€ pro kWh bei in Autos eingesetzten LFP-Zellen sind aktuell durchaus realistisch, wenn nicht sogar bereits zu hoch angesetzt. Qualitativ mögen die etwas besser bzgl. der Zyklenfestigkeit und / oder Strombelastbarkeit sein. Umgekehrt braucht man da noch einiges „drumherum“, um etwa Crashsicherheit, Kühlung oder ein BMS für mehrere Akkupacks zu realisieren. Entsprechend gehe ich davon aus, dass gerade bei den LV-Akkupacks von BYD, Pylontech und Co. aktuell noch eine ordentliche Marge einkalkuliert ist.

Da kannst Du drauf wetten. Das Phänomen hatten wir schon bei den Solarpanelen. Ging der Fördersatz runter, gingen auch die Modulpreise runter. BYD verdient sich dumm und blöd an den Solar-Batterien. Allerdings pro Einheit, weniger in der Masse.
Rechne mal ein Auto mit 80 KWh Solarspeicher. Da wäre der Akku teurer als das Auto drum herum. Vergleicht man mal Preise, dann könnte man um die 200 €/KWh für den Akku erahnen, die der Auto-Endkunde dann final bezahlt. Der Hersteller verdient natürlich auch daran.

Ein LFP Akku kostet im Moment (nach meinen Recherchen) um die 75 USD/KWh in der Produktion. Die Marge ist also schon ordentlich.

Aktuell haben wir in Deutschland 66 Mio Autos, mal 75 KWh = 5.000 Mio KWh
Solardächer haben wir aktuell 2 Mio, davon 650.000 mit Batterie x 7,5 KWh = 5 Mio KWh.
Selbst wenn wir alle Einfamilienhäuser mit Solar und Batterie ausstatten, wären das nur gut 165 Mio KWh. Das macht deutlich, wo die Trends gesetzt werden.

Wenn die Autoindustrie also jetzt schon in der Lage ist, eine Batterie-Pack mit Ladeelektronik und allen zusätzlichen Sicherheitsaspekten für 100-200€ / KWh zu verkaufen, dann sollte das doch für Solarspeicher in gleicher Weise schon zweimal möglich sein. Die steht nämlich nur dumm rum, bewegt sich nicht, und selbst Aspekte wie Größe und Gewicht sind eher unwichtig.

Also realistisch sind diese Preise absolut, die Frage ist, was davon wann im Markt ankommt.
Als Ökonom würde ich zitieren: „In einem transparenten Markt unter vollständiger Konkurrenz tendiert der Marktpreis Richtung Grenzpreis“. Im Moment sind da vornehmlich BYD und CATL groß im Geschäft. Die Automobilindustrie baut aber gerade Kapazitäten auf. Sind die mal da und Konkurrenz am Markt vorhanden, fallen die Preise.

Wie sieht es eigentlich mit ausgedienten Autoakkus aus? Die müssten dann doch preiswerter sein.

Grüße Martin

Ich stimme Dir zu, wonach künftig vor allem die E-Autos elektrische Speicherkapazität bereitstellen könnten. Es gibt da in der Breite aber noch ein wesentliches Problem. Selbst wenn das durchschnittliche Auto dann eine 100 kWh Batterie hat (deutlich mehr dürfte aus Größen- / Gewichtsgründen kaum sinnvoll sein), so hat man zumindest in Kombination mit einem älteren, eher schlecht gedämmten EFH immer noch sehr überschaubar Speicherkapazität. Eine Wärmepumpe, die bei (kleinen) einstelligen Außentemperaturen dann vielleicht durchschnittlich 5 kW elektrischer Leistung zieht, hat den Akku ziemlich schnell geleert. Umgekehrt haben Simulationen mit den Demoversionen der Programme von https://valentin-software.com ergeben, dass man bei einem sehr gut gedämmten Haus mit effizienter WP und ca. 15 kWp PV-Anlage zumindest näherungsweise sogar ganzjährig autark werden könnte.

Jein, ich gehe davon aus, dass vor allem die Autoindustrie zwecks Kostenreduktion diese zumindest teilweise recyclen wird. Eine Alternative für den Heimgebrauch sind da künftig vielleicht eher Natrium-Zellen, vgl. etwa Golem.de: IT-News für Profis. Die haben aktuell zwar nur etwa 80 % der gewichtsspezifischen Kapazität von LFP-Zellen, dürften dafür aber deutlich günstiger zu produzieren sein.