Hallo, hat ein Experte Erfahrung mit folgender kniffeliger Fragestellung:
Meine Frage:
Um die Laufzeit meiner Biblock 20 zu erhöhen und die Jahresarbeitszahl zu verbessern, möchte mir der Heizungsbauer einen weiteren zusätzlichen Pufferspeicher einbauen.
Ich habe Zweifel, ob dies sinnvoll ist?
Ausgangslage:
Zweifamilienhaus: 250 m2
Baujahr 1973, Holzständerbauweise, Dach gedämmt, Fenster U-Wert 1.0
Ehemaliger Verbrauch unter Heizöl: 20.000 kWh
WP Biblock 20 (Leistungsbereich 5,6 bis 16,6 kW - WBB 20-A-RMD-AI Innengerät - Installation in Dezember 2022)
- WES 200 in Rücklauf eingebaut
- TWW WAS 300 LE
- Hydraulischen Weiche mit ca. 15 l.
- Austausch führender Heizkörper von ehemals 11 in Kermi 33 und 22
- AVM FRITZ!DECT 302 Heizkörperventile → bei führenden Heizkörpern offen
- VL-Temperaturen: ca. 40 °C
- Spreizung VL-RL: gemessen vom Monitoring WP max. 5Kelvin
- JAZ über Gesamtsystem: 2,9 (Produzierte Energie lt. Monitoring WP/Hilfsenergie der Stromzähler – also inkl. Umwälzpumpen und TWW)
- Heizverhalten: Moderat (die Bewohner sind auch tagsüber anwesend)
- Nachtabsenkung: 2 Kelvin
- Normaußentemperatur am Standort: -11,4°C (kälteste Nacht in 2024: -7°C)
Die Inneneinheit erwärmt zunächst das Wasser in einer hydraulischen Weiche mit ca. 15 l Inhalt. Von dort geht es getrennt über die jeweiligen Umwälzpumpen in die Heizkörper zum EG und OG (keine Fußbodenheizung). Im Rücklauf befindet sich ein Pufferspeicher mit 200 l (WES 200) zur Laufzeitverlängerung und für den Abtauprozess.
Auf den Einbau einer Zirkulationspumpe habe ich verzichtet, um den Energieeinsatz für das TWW gering zu halten. In der Heizperiode fahre ich diesen Bereich nur bis 48°C, da ein ständiger Wasserdurchsatz im Gebäude stattfindet. Unterstützt wird die TWW-Aufbereitung durch PV mit einem Heizstab im TWW-Speicher (300l) mit ca. 1.400Watt (PV 4,125 kWp) – also nur in Betrieb, wenn 1.400 Watt plus Grundlast Haushaltstrom vom Dach kommen. Im Sommer 2023 hatte ich einen Speicherverlust im TWW von 8Kelvin über Nacht bemerkt. Dies war auf die Schwerkraftzirkulation zurückzuführen. Nachdem der Heizungsbauer eine Rücklaufsperre eingebaut hat, reduzierte sich dieser Verlust auf 2 Kelvin.
Mein Problem: Was mir seit Beginn Kummer bereitet, ist das ständige Takten der Wärmepumpe. Auch in den Monaten Dezember bis März läuft der Kompressor 2x pro Stunde an. Das bedeutet, dass bis heute bei 3.797 Betriebsstunden des Verdichters, 7.679 Schaltspiele zu verzeichnen sind. Meine Befürchtung ist, dass der Verdichter vorzeitig ausfällt und mir dadurch ein erheblicher finanzieller Schaden entsteht.
Auch bei der JAZ sollte es doch möglich sein, auf einen besseren Wert zu kommen?
Nachdem ich dieses Problem von Anfang an immer wieder mit dem Heizungsbauer besprochen habe und alle Versuche des Heizungsbauers keine Abhilfe brachten, hat der Hersteller-Service kürzlich die Taktverzögerung auf 30 Minuten erhöht und die Leistungsmodulation im Heizbetrieb auf 75 % (TWW auf 70 %) reduziert. Die Heizkennlinie wurde von 0,55 auf 0,4 abgesenkt und die bereitzustellende Raumtemperatur von 21°C auf 25,5°C erhöht.
Die Wärmepumpe zeigt am Gerät einen Modulationsbreite von 10% bis 100% an. Ich beobachte aber, dass auch bei geringer Wärmeanforderung die WP nicht bei 10% verharrt, sondern dann bis auf gute 40% ansteigt, womit die mögliche Laufzeit aus meiner Sicht verkürzt wird und die Taktung steigt. Nach meinem Gefühl ist es kein Problem der Technologie, sondern ein Einstellungs-, oder evtl. Hydraulikproblem, was der Problematik zu Grunde liegt.
Ich habe seit Installationsbeginn eine lückenlose Aufzeichnung sämtlicher Zählerwerte.
Vielleicht hat jemand solch eine Problemstellung schon erfolgreich bewältigt?
Ich bin gespannt.
Viele Grüße
Jürgen